ALL TIME FAVORITES | Hausgötter in Trebnitz

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OPUS:25: Jubliäumskonzerte des Kairos Quartetts in Brandenburg

Sonntag, den 5. September 2021 um 18:30
Feldsteinscheune Schloß Trebnitz

Durch das Konzert führen Dr. habil. Simone Heilgendorff und Claudius von Wrochem,
im Anschluss gibt es einen Empfang mit der Möglichkeit zum Gespräch mit den Künstlern.

Isabel Mundry [*1963]  •  no one für Streichquartett [1995/1996]
Julio Estrada [*1943]  •  Yuunohui'ensemble op. E.18n [1983-1990]
Giacinto Francesco Maria Scelsi [1905 - 1988]  •  3. Streichquartett [1963]

Giorgio Netti [*1963]  •  ) place (  für präpariertes Streichquartett  [2001, (ciclo dell' assedio)]

In Kooperation mit Schloß Trebnitz – Bildungs- und Begegnungszentrum e. V.
Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg
MWFK Land Brandenburg

Aus den Favoriten unserer 25 Jahre Quartett-Geschichte haben wir mit den „Hausgöttern“ eine kleine Auswahl der am häufigsten gespielten Stücke des Quartetts und meist auch Publikums-Lieblingen zusammengestellt. “Mundrys no one” wurde in seiner ersten Version von den Mitgliedern des späteren Kairos Quartetts uraufgeführt und leitete unsere Gründung ein. Das hochkomplexe Stück war in den ersten rund acht Jahren eines unserer meistgespielten Stücke.

Estradas bemerkenswerte virtuose und wirkungsvolle Yuunohui-Werkserie von Solostücken gleichen Aufbaus ist im Raum verteilt zu spielen. Wir führen es seit 1998 als Kombination des vollständigen Violin-Solos auf, verteilt auf die beiden Geiger mit einzelnen Sätzen der Viola- und Cello-Soli, wodurch sich Solo-, Duo- und Triobesetzungen ergeben.

Scelsis drittes Streichquartett, seit 2000 im Repertoire, wurde von Vieri Tosatti zu Papier gebracht und basiert auf Mitschnitten von Scelsis Improvisationen auf der Ondiola, die nachträglich kombiniert und manipuliert wurden. Dadurch ist eine faszinierende fünfsätzige Komposition entstanden, die – ungewöhnlich für Scelsi – programmatische Satztitel trägt (s. Programm).

Für das Streichquartett ) place ( mit Bezug zu Giacomettis gleichnamiger Skulptur braucht das Quartett Präparationen für seine Instrumente, u.a. aus Telefonkarten und Wasserflaschen. ) place ( ist in unserem Repertoire, seitdem wir es 2001/02 uraufgeführt haben. Es ist Teil des vierteiligen Ciclo d’assedio, der die Quartettbesetzung bis zum Solo-Cello verkleinert, und eine der ungewöhnlichsten Kompositionen aller Zeiten. Gäbe es so etwas wie einen urzeitlichen archäologischen Fund von Musik, so könnte man sich ) place ( als dessen authentische klangliche Realisierung vorstellen.